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Was hat Katharina Luther, geb. von Bora, heute noch zusagen?
– in einer Zeit des Kriegs und des Chaos?

…es gäbe keine Tischreden, wenn Katharina nicht den Tisch für so viele zur Verfügung gestellt hätte…(aus einem Zitat von Theologin Sabine Kramer)

Eine spannende Glaubensdebatte

Die Berliner Künstlerin und Schaupielerin Elisabeth Haug setzt sich in ihrem Kammerspiel „Die Tischreden der Katharina Luther“ intensiv und spirituell mit dem Wirken der Frau an Luthers Seite auseinander. Auf faszinierende Weise erweckt sie Katharina von Bora als Ehefrau des großen Reformators zum Leben. Dabei gelingt der Schauspielerin eine sensible Annäherung an das reformatorische Gedankengut: Ihre Katharina interpretiert die Inhalte auf eigene Art, indem sie sich innerlich intensiv mit allen Fragen ihrer Ehe und dem gemeinsamen Leben mit Luther auseinandersetzt. Dabei setzt sie Herz und Verstand gleichberechtigt ein und regt so eine sensible und spannende Glaubensdebatte an. Ihre Gedanken greifen Luthers Thesen auf, spiegeln sie wider, denken sie weiter und transportieren sie ins Heute. Die Zuschauer werden Zeugen einer faszinierenden Begegnung künstlerisch spiritueller Art um Glaubensfragen per se…

Eine ebenbürtige Partnerin

Als Zeitzeugin tief greifender geistiger und gesellschaftlicher Veränderungsprozesse des 16. Jahrhunderts, ist es überraschend aktuell, was „die Lutherin“ ihrem Martinus hier zu sagen hat: „Stiften muss man den Frieden. Und wenn Frieden in jedem einzelnen Haus ist, dann ist Frieden im ganzen Land.“

Klösterlich gebildet und des Lateins mächtig steht Katharina an Luthers Seite als ebenbürtige Partnerin. Ganz der damaligen Arbeitsteilung verpflichtet, ist sie als Hausherrin verantwortlich für das Wohl von nahezu 40 Seelen. Aus dieser fundamentalen Lebenspraxis heraus zeigt sie eine natürliche Geistigkeit und tiefe weibliche Urteilskraft, wenn sie gleichsam beim Suppe-Rühren über Armut, Gehorsam oder das Werk ihres Mannes sinniert.

Im Kleinmut die wahre Größe erkennen

Ihre wahre Charakterstärke zeigt sich, wenn sie Luther sehr feinsinnig und in vollkommener Liebe und Fürsorge den Spiegel vorhält: „Wenn du kleinmütig bist, kann ich deine wahre Größe erkennen.“

In diesem Kammerspiel gelingt es, durch Katharinas subtile Wahrheiten die vertraute und geistige Nähe des Ehepaares voller Gefühl und christlichem Ethos zu vergegenwärtigen.

Die spätmittelalterliche Stimmung der Darbietung wird durch zwei mögliche Variationen der musikalischen Begleitung unterstrichen, die je nach Aufführungsort und Anlass dem Ganzen einen einfühlsam-besinnlichen oder einen besonders feierlichen Rahmen geben. Der Gitarrist Jacob David Pampuch hat eigens die „Katharinen-Musiken“ als Gitarrenimprovisationen entwickelt, deren Klangbilder die Feinsinnigkeit und das große Herz dieser besonderen Frau im Schatten ihres Mannes widerspiegeln. (Das Adolf-Zander-Oktett Berlin erfüllt auch größere Spielstätten mit den festlichen Klängen eines volltönenden Männer-Vokal-Ensemble)